Start für Praxisneubau

lrl - Tierarztpraxis

Artikel in der Freien Presse vom 23.09.2015

Als er vor sieben Jahren nach Rochlitz kam, startete der Tierarzt Sebastian Jentzsch in den Räumen einer früheren Kinderarztpraxis in die Selbstständigkeit. Heute arbeitet der 35-Jährige dort mit einer angestellten Tierärztin und zwei Tierarzthelferinnen. Jetzt plant er einen Praxisneubau in der Zwingergasse 4.

Zu den Sprechstunden für Besitzer erkrankter Kleintiere wie Hund, Katze, Hase oder Meerschweinchen sei der Andrang oft recht groß, erzählt der Veterinär. Derzeit beherbergen 120 Quadratmeter Fläche in einem Altbau in der Poststraße Warte- und Behandlungszimmer, Labor und Sozialräume. Kunden müssten da schon einmal mit den vierbeinigen Patienten im Flur warten, berichtet er. Für ältere und gehbehinderte Menschen sei zudem der Zugang über Treppen beschwerlich, eigene Parkplätze vor dem Haus gebe es nicht.

Das wird sich bald ändern. Der Neubau an der Ecke zwischen Zwingergasse und Gärtnerstraße wird 240 Quadratmeter Nutzfläche bieten. Im Erdgeschoss sind laut dem Stollsdorfer ein großzügiger Wartebereich, zwei Behandlungszimmer, ein geräumiges Labor und die Apotheke geplant. Der Zugang wird barrierefrei sein. Zudem erhoffe er sich, dass die Kunden von verbesserten Arbeitsabläufen in der modernen Praxis durch kürzere Wartezeiten profitieren. Unters Dach kommen Aufenthaltsräume für den Nacht- und Bereitschaftsdienst sowie Umkleide- und Sozialräume. Vor dem Haus entstehen vier Parkplätze für Kunden.

Mit den Schachtarbeiten für das neue Gebäude ist bereits begonnen worden. Bis zum Jahresende soll der Rohbau stehen, der Umzug ist im kommenden Sommer geplant. Der Kauf des seit mehreren Jahren brachliegenden Areals war kein Problem. Der bisherige Eigentümer, die Stadt Rochlitz, sei froh gewesen, dass es einen Bewerber gab, der zur Innenstadtbelebung beitragen will.

Für ihn unerwartet tauchten Probleme allerdings bei der Genehmigung des Bauvorhabens auf. Die Investition in sechsstelliger Höhe habe sich durch Auflagen der Denkmalschutzbehörde verteuert, so Jentzsch. Das ursprünglich geplante Flachdach habe beispielsweise in ein Walmdach mit geneigten Dachflächen umgewandelt werden müsse. Zudem müsse durch den Anbau einer Pergola zur Zwingergasse hin dem erwünschten historischen Bild Rechnung getragen werden.

Er ist trotz der Änderungen im Bauplan froh, dass es letztendlich zügig zur Einigung mit der Behörde kam. Der 35-Jährige, der aus Stollsdorf stammt und dort mit seiner Lebensgefährtin in einem Dreiseithof lebt, sieht Rochlitz als guten Praxisstandort. „Vormittags kümmern wir Tierärzte uns um Großtierbestände in der Region, nachmittags um die kleinen Haus- und Heimtiere“, erklärt er. Außerhalb der Sprechzeit gibt es darüber hinaus einen Notdienst. Das sei der Beruf, den er im Studium an der Universität in Leipzig und während der anschließenden Zeit als Assistenzarzt angestrebt habe, sagt der Veterinärmediziner.

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