Zeckenbiss beim Hund – was tun?

Zeckenbiss beim Hund – was tun?

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Wo lauert die Gefahr?

  • Zecken mögen es feucht und schattig, sie halten sich häufig am Waldrand auf
  • Ist die Zecke auf den Hund gelangt, sticht sie nicht sofort sondern sucht sich erst eine geeignete Stelle am Körper des Tieres
  • der Zeckenstich bleibt meistens unbemerkt, weil die Zecke beim Blutsaugen betäubende und gerinnungshemmende Stoffe in die Wunde absondert
  • Zecken können das ganze Jahr über aktiv sein – am häufigsten jedoch von März bis Oktober

Welche Gesundheitsrisiken gehen von Zecken für unsere Hunde aus?

  • in stark belasteten Gebieten kann der Hund allein durch die Menge der Zecken beeinträchtigt sein
  • wenn der Hund sich die Zecken selbst herauskratzt oder herausbeißt, können leicht Zeckenköpfe in der Haut zurückbleiben – zum Beispiel zwischen den Zehen, die sich entzünden
  • Zecken können beim Biss verschiedene sehr gefährlicher Krankheitserreger auf den Hund übertragen

Können Zecken vom Hund auf den Menschen überspringen?

  • Zecken können sich noch nicht festgebissen haben und/oder vom Hund aus seinem Fell herausgekratzt werden – so dass sie in der Wohnung herumkrabbeln, auf den Menschen wechseln, oder sich in der Umgebung ansiedeln

häufige Zeckenarten des Hundes

  • Der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) > am häufigsten in Deutschland
  • Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus)
  • Schafzecke (Dermacentor marginatus)
  • Igelzecke (Ixodes hexagonus)
  • Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus) > vor allem in Südeuropa heimisch

 Infektionsrisiken durch Zecken

  • wenn Sie die Zecke vom Hund abgelesen haben, ist sie noch voll intakt und infektiös
  • auch bei einer Zecke, die beim Saugvorgang entfernt wurde, kann der Stechapparat noch einsetzbar sein
  • bei einem Zeckenbefall werden die Krankheitserreger oft erst Stunden nach dem Biss auf den Hund übertragen

SOFORTMASSNAHMEN GEGEN ZECKENSTICHE

den Hund gründlich auf Zecken absuchen

  • nach jedem Gassigang suchen Sie als erstes den Hund gründlich auf Zecken ab
  • Zecken bevorzugen für den Zeckenbiss gut durchblutete Bereiche mit dünner Haut und wenig Haaren, z.B. am Kopf, an den Ohren, am Hals, zwischen den Zehen, am Bauch und an den Schenkelinnenseiten
  • Wichtig! Kein Öl, Klebstoff etc. zur Entfernung einsetzen – die Zecken sondern sonst Sekrete in die Wunde ab.

  Zecke entfernen

  • niemals den Körper der Zecke quetschen, sonst drückt man über die Einstichstelle der Zecke infektiöse Körpersäfte in den Hund
  • geeignete Hilfsmittel sind: Pinzette, Zeckenzange, Zeckenkarte und Zeckenhaken
  • Die Entfernung der Zecke erfolgt bei Einsatz einer Pinzette oder Zeckenzange so nah wie möglich an der Haut ohne zu drehen

Nach der Entfernung der Zecke

  • prüfen ob der Zeckenkopf mit dem Stechrüssel vollständig entfernt wurde
  • die Einstichstelle gründlich desinfizieren

Folgen des Zeckenstichs:

  • Entzündung an der Bissstelle
  • Übertragung folgender Krankheitserreger möglich:

Borreliose bzw. Lyme-Borreliose

  • ist die häufigste bakterielle Infektion
  • in etwa dreiviertel der Fälle entwickelt sich eine ringförmige Rötung der Haut um den Zeckenbiss (dann zum Tierarzt!)
  • Borreliose kann u.a. zu Lähmungen an den Beinen und Gelenkentzündungen führen
  • häufige Symptome sind Fieber, Lethargie, Appetitlosigkeit und lokale Lymphknotenschwellungen, sie können noch nach Wochen und Monate nach dem Zeckenbiss auftreten
  • es dauert etwa 24 bis 30 Stunden nach dem Zeckenbiss, bis die Borreliose-Erreger aus dem Mitteldarm der Zecke in die Bissstelle einwandern
  • Babesiose (Babesia canis)
  • Infektion mit Babesiose (Babesia canis), auch als Hundebabesiose oder Hundemalaria bezeichnet, verändert das Blutbild und kann tödlich enden.

Anaplasmose (Anaplasma phagocytophilum)

  • Die Anaplasmose ist eine Bakterieninfektion durch das Bakterium Anaplasma phagocytophilum, mit Symptomen ähnlich der Borreliose. Es werden bestimmte weiße Blutkörperchen (Granulozyten) befallen.

 Rickettsiose

  • Rickettsiose ist ebenfalls eine bakterielle Infektion.

 Ehrlichiose (Ehrlichia canis)

  • Die Ehrlichiose wird vor allem in Südeuropa von der Braunen Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus) übertragen

Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)

  • Auch Hunde können sich an Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) infizieren, entwickeln jedoch selten ein Krankheitsbild.
  • Der Erreger der FSME wird schon kurz nach dem Zeckenstich übertragen, da er sich in den Speicheldrüsen der Zecke befindet.

VORBEUGUNG: ZECKEN-PROPHYLAXE

  • mit dem Begriff Prophylaxe ist die Verhinderung eines Zeckenbisses gemeint
  • gegen Zeckenstiche werden verschiedene Anti-Zeckenmittel angeboten, von Halsbändern, Sprays, Tropfen und Pulver bis zu Hundehalsband-Anhänger mit eher esoterischer Wirkung (z.B. Bernstein), deren Wirksamkeit wissenschaftlich mehr als nur umstritten ist

 Pharmakologisch getestete Zeckenmittel aus der Tierarztpraxis

  • angeboten werden Spot-on-Präparate, die auf die Haut des Hundes aufgetragen werden und sich dort verteilen, deren Inhalte sind für Zecken giftig
  • Anti-Zeckenmittel in Tablettenform
  • Antizecken-Halsbänder zum Zeckenschutz mit Repellent-Wirkstoffen, diese Wirkstoffe können teilweise Nebenwirkungen auf den Hund aber auch den Menschen haben

frei verkäufliche Sprays, Shampoos. Duftöle, Anhänger, Clips, Bernsteinketten

  • die Stiftung Warentest konnte keine gut wirksamen Mittel feststellen

 Hausmittel gegen Zecken

  • Hausmitteln, wie Bierhefe im Futter, Zedernholzspäne im Hundekorb, ätherische Öle, Babypuder oder Kokosöl im Fell, konnten wissenschaftlich keine Wirkung nachgewiesen werden                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    IMPFUNGEN:
  • Die Impfung gegen Borreliose wird bei Hunden angeboten, lassen Sie sich dazu gern von Ihrem Tierärzteteam beraten